Die InphA GmbH führt in Kooperation mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein Projekt zur Überarbeitung von Monographien des Internationalen Arzneibuchs durch. Das Internationale Arzneibuch ist eine Sammlung von Vorschriften zur Prüfung von essentiellen Arzneimitteln und deren Arzneistoffen, die als „Monographien“ bezeichnet werden. In diesen werden zum Teil noch Reagenzien eingesetzt, für die es aus heutiger Sicht geeignetere Alternativen gibt. Konkrete Zielsetzung unserer Kooperation mit der WHO ist es, die Verwendung des toxischen Reagenzes Quecksilberacetat, das zur Gehaltsbestimmung schwacher Basen per Titration eingesetzt wird, im Internationalen Arzneibuch zu vermeiden.
Quecksilberacetat ist eine schädigende Substanz für den Menschen und die Umwelt. Aus diesem Grund soll der Einsatz von Quecksilberacetat künftig nicht mehr erfolgen. Soweit möglich, wird eine Harmonisierung mit alternativen Methoden in anderen Arzneibüchern angestrebt. Sofern solche alternativen Methoden dort nicht beschrieben sind, sollen neue Methoden entwickelt werden, die ohne den Einsatz toxischer Reagenzien auskommen. Bei den betreffenden Monographien handelt es sich um eine Gruppe von Arzneistoffen, welche chemisch den Halogensalzen organischer Basen oder quartärer Ammoniumverbindungen zugeordnet werden. Für das Halogensalz Chinin Dihydrochlorid, welches in der Therapie der akuten Malaria in Kombination mit Doxycyclin eingesetzt wird, existierte bisher keine alternative Methode. Auch für das neu in das Internationale Arzneibuch aufzunehmende Antibiotikum Moxifloxacin Hydrochlorid (ebenfalls ein Halogensalz) soll der Einsatz von Quecksilberacetat vermieden werden.
Die Entwicklung und Validierung Quecksilberacetat-freier Gehaltsbestimmungen für diese Wirkstoffe erfolgt daher durch die InphA in Zusammenarbeit mit der WHO. Die Untersuchungen werden von einer Pharmazeutin im Praktikum im Rahmen der praktischen Ausbildung nach dem Pharmaziestudium mit Unterstützung ihrer betreuenden Apothekerin durchgeführt.